Ein engagiertes Klubmitglied namens Lui hat sich auf die Suche nach einer neuen Trainingsmethode gemacht um endlich auch im Winter um die Bojen kurven zu können. Und das alles nicht in Florida bei 30° und Alligatoren, nein das macht ja jeder, sondern in Diepoldsau bei -2° und 20 cm Schneehöhe. Wie gesagt hat sich Lui ein wenig umgeschaut was es da alles machbar ist und wie sollte es auch anders sein (sonst würde er nicht Lui heissen) hat er die geeignete Sportart und das optimale Trainingsgelände gefunden. Eines Tages bekamen wir einen Anruf aus der Schweiz und 2 Stunden später standen wir schon auf dem etwas härteren aber mit guten Kanten bestücktem Wasserski mit eingehängter 18m Leine. Wir konnten es eigentlich zuerst kaum fassen welche Anlage und Bedingungen (flaches Wasser wie wir es vom Bodensee nicht gewohnt sind, jedoch in einem anderen Aggregatzustand als gewohnt) uns geboten wurde. Dank Luis enormen Aufwand die Piste bestmöglich zu präparieren und den Slalomkurs massgenau in den Schnee zu stecken waren die Verhältnisse traumhaft!!!! Das einzige das jetzt noch fehlt ist das Zuggerät , was bekanntlich beim Wasserski ein Boot ist. Lui hat sich für ein 4-Rad „Töff“ entschieden. Für alle die nicht wissen was das ist es ist ein zweispuriges Motorrad mit 4 Rädern. Nun war die Ausrüstung vollständig und es ging ans Eingemachte. Keiner wollte der Erste sein und so war ich das Versuchskaninchen der als erstes sich aufs Brett stellte und den Slalomkurs durchzog. Da mein Wasserski schon lange im Keller stand und ich daher nicht im Training war musste ich leider nach 4 Durchfahrten aufgeben. Ich war aber sehr, sehr überrascht welche Ähnlichkeit es mit Wasserskifahren hat. Die Bewegungsabläufe, die Haltung, die Kurvenfahrten und vor allem die Querfahrten sind fast ident wie die am flüssigen Wasser. Lui konnte es kaum fassen, dass ich schon kaputt war aber ich musste das Hantel an Richard weitergeben. Er hatte sich inzwischen neben kopfschüttelnden Zuschauern in das gewohnte Equipment gezwängt. Genauere Beschreibung will ich gar nicht ausführen denn sonst würde es mich beim Schreiben noch frieren. Kleine Bemerkung: Richard = kurzer Anzug was anders kennt er nicht. Zitat Richard: „Koscht ned viel und ischt a körige Hetz“. detaillierte Infos siehe Bild. Nachdem er die komplette Ausrüstung an hatte, inklusive Wasserskiweste (Zitat: das ist ja beim Wasserskifahren Vorschrift), stellte er sich auch auf den Wasserski und fuhr auch sehr gut durch den Kurs. Bis kurz vor Schluss ist noch alles gut gegangen jedoch beim Abkristeln verschätzte er sich leicht mit dem Abstand zum Töff und musste zwangsläufig mit dem Unterschenkel auf dem gefrorenen Schnee bremsen, was für die Haut etwas zu hart war. Fazit: Richards Unterschenkel hatte nicht mehr viel Haut dafür sah man viel Blut. Er nahm es relativ gelassen hin, was sich aber später änderte. Aus geheimen Quellen konnte ich erfahren dass er immer über Spannen und Ziehen der Wunde gejammert hat (sollte aber geheim bleiben). Aber das Training war noch nicht zu Ende und so stellte sich Michi, gut eingepackt (er wollte nicht das gleiche erleiden), an den Start. Wie den meisten bekannt ist, ist Michi ein alter Skifahrer sowohl auf Schnee als auch auf Wasser, und so gelang ihm die kleine Umstellung am besten. Es sah schon wirklich wie Wasserskifahren aus. Zu guter Letzt zeigte uns noch der Chef Lui wie man den Kurs richtig bewältigt. Wir waren von seinem Können, was auf sein eisernes Training zurückzuführen ist, schwer begeistert. Er fuhr wie auf einem richtigen Wasserski durch den Kurs, was eine Bestätigung für die Ähnlichkeit zum Slalomfahren war. Abschließend kann und möchte ich sagen, dass es ein erfolgreicher Trainingstag war und wir alle nur darauf warten, dass es bald wieder solche Bedingungen gibt und wir wieder durch den Kurs schwingen können. Nochmals vielen Dank an Lui der viel Zeit und Anstrengungen dafür geopfert hat um das möglich zu machen.