Florida 2009

Einleitung
7. November 7Uhr, Martin; Philip Ruth und Richard warteten auf das Taxi. Wir flogen wieder einmal schnell auf Orlando (11 Stunden) um ein wenig Gymnastik auf dem Wasser zu absolvieren. Diesmal aber nicht wie gewohnt für 2 Wochen, sondern für ganze 4 Wochen! Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich jemals solange Urlaub hatte. Wer redet hier von Urlaub? Nein, wir waren nicht zum Vergnügen hier her gekommen. Und wer redet nur vom Wasserskifahren? Wir hatten am Vormittag von 9 bis 12 Englisch Lesson und am Nachmittag von 14 bis 17 Wasserskitraining gebucht. Und vergesst nicht die 6 wöchige harten Vorbereitungs-zeiten im Fitness Studio Zuhause, damit wir 4 Wochen auf dem Ski überleben! Jeder von uns hatte sein persönliches Ziel vor Augen, aber jetzt schon vorweggenommen, nicht alle haben es erreicht. Wenn jemand von Euch glaubt, dass es in den 4 Wochen nur aufwärts geht, dann irrt er. Es ist nicht nur eine körperliche Belastung, auch Mental wird man gefordert, und das hatten die Besten unter uns gespürt.

Englisch for Run aways
Ich bin schon einige Male über den Teich ins „Mekka des Wasserski“ gereist, aber so eine kombinierte Reise hatte ich bisher noch nicht gemacht. Vor ziemlich genau einem Jahr, als wir rein zufällig im Olive Garden, auf der Sandlake Road in Orlando, saßen und die italienischen Spezialitäten genossen, schauten wir bei Abenddämmerung aus dem Fenster auf die gegenüberliegende Straßenseite. Was wir sahen war das Englisch Institut von Orlando, genannt TLC (The Language Company). Damals wussten wir noch nicht, dass ein Jahr später dies unser morgendliches Verhängnis wird. Zu diesem Zeitpunkt lag es auf der Hand Englisch mit Wasserski zu kombinieren. Schließlich braucht ja Heutzutage fast jeder Englisch im Unternehmen. Und so kam der Tag als wir 3, lustig und fröhlich gelaunt auf dem Highway von Leesburg nach Orlando unterwegs waren. Ich kann hier nicht auf Details eingehen, aber wir betraten die Schule mit leicht gebeugter Haltung. Schon hatten wir das erste Hindernis zu überwinden. Es wurden Fotos für den Studentenausweis gemacht und eine Unterschrift sollten wir abgeben. Bei mir wurden mehrere Bilder geschossen bis eines brauchbar war, und für Philip musste Martin unterschreiben, weil dieser nicht mehr in der Lage war. Spätestens am 2. Schultag wussten Alle an der Schule von den 3 Sunnyboys aus Austria. Nach einem 2-stündigen schriftlichen und mündlichen Einstufungstests, es galt über 100 Fragen zu beantworten, viel zuwenig Zeit für mich, wurden wir am 1. Tag entlassen. Ich hatte mir nur gedacht, Gott sei Dank hatten wir nur semi Englisch gebucht, also halbtags, etwas anderes hätte mir gerade noch gefehlt. Am nächsten Tag wurden wir in die verschiedenen Klassen eingeteilt, Level 4 bis 6, alle in einer Klasse wäre sowieso nicht gut ausgegangen. Die uns zugewiesene Lehrerin erklärte als erstes anhand unserem Einstufungstest unsere Stärken und Schwächen, was für mich absolut nichts Neues war. Täglich 2 Stunden Grammatik und eine Stunde reden waren angesagt, wenn da nicht nur meine vielen Hausaufgaben gewesen wären. Ausgerechnet ich mit Level 4 hatte den General unter den Lehrern. Offensichtlich hatte ich das grösste Potential. Ca. 4 bis 6 Seiten schriftliche Aufgaben, plus ein mündliches Thema winkten mir bis spät in die Nacht hinein. Damit der Tag auch ganz ausgenützt war hatten wir die Hin- und Rückfahrtszeit der Schule für Hausaufgaben erweitert. Ich bin nur selten gefahren! Aber auch die Vormittage der 4 Wochen ging vorüber und wir erhielten alle Testergebnisse und Diplome. Unter dem Strich kann man sagen, es war eine Auffrischung die absolut nicht geschadet hat. Für all jene die so was zukünftig machen wollen, sollen sich überlegen: Ob sich ein bisschen Wasserskifahren bei so viel Hausaufgaben rechtfertigt?

Wasserskitraining
Wie schon aus der Einleitung hervorging, hatten wir uns im Fitness Studio entsprechend vorbereitet. Auch wenn einer meinte, er müsse an den Trainingsgeräte nur vorbei schleichen . Es ist unmöglich am Limit zu fahren und dabei noch was zu lernen. Und das 4 Wochen lang! Martin weiß dies allzu gut vom letzten Jahr, als er schon am 3. Tag den Kängeruh Griff anwenden musste. Jeder von uns hatte vorab ein Ziel definiert. Martin wollte 49 zumachen, Philip wollte endlich den 11er knacken und ich wollte wieder einmal das Kabel auf 14 einhängen. Philip und ich hatten realistische Ziele vorgenommen, da wir von der Saisonleistung nur wenige Bojen entfernt waren. Martin hatte sein Ziel wahrscheinlich mit dem Fernrohr angeschaut. Er hat zwar 2 bei 49 geschafft aber das war noch Lichtjahre von seinem Ziel entfernt!. Auch wenn ich nur 5 bei 16 erreicht hatte, so hatte ich das Ziel nur ganz knapp verfehlt. Vielleicht waren es aber auch nur die Hausaufgaben die mich mental blockiert hatten. Philip hat als Einziger sein Ziel erreicht und ist 1 bei 10,75 gefahren, natürlich bei 58! Ok, vielleicht hätten Martin und ich auch mehr Schule schwänzen sollen, um unser Ziel zu erreichen. Mit den Leistungen waren wir alle dennoch zufrieden. Auch wenn wir 4 Wochen Zeit hatten unser Resultat zu erreichen, so müssen doch mehrere Faktoren übereinstimmen, um Bestleistung zu erreichen. Der November ist zum Wasserskifahren für den besten Monat bekannt, viel Sonne, warm und wenig Wind. So ist es aber keine Garantie für jedes Jahr. Bei uns schwankten die Temperaturen zwischen 13 und 28 Grad und nur die 2. Woche war wirklich perfekt, so wie ein November sein sollte. Wichtig ist auch, dass man keinen kapitalen Sturz riskiert, der nachhaltige Wirkungen mit sich zieht. Gilt nicht für Philip, wo nicht viel Masse ist, geht auch nicht viel hin. Und das ist nicht nur meine Aussage, Franz hatte Philip beim ersten Treffen vor Jahren prophezeit, dass er keinen Muskelkater bekommt, höchstens Beinhautentzündung.

Essen in Amerika –> ein Halleluja für den Magen
Wer viel fährt, bzw. wer überhaupt Wasserski fährt bekommt irgendwann den Wunsch etwas gegen das Magenbrummen zu unternehmen. Und da waren wir genau im richtigen Land. Amerika´s Küche zählt sicherlich nicht zu den kalorienärmsten Küchen der Welt, aber wer den ganzen Tag unterwegs ist, kann was vertragen. Was in Amerika ein Appetizer ist, könnte in Europa durchaus eine satte Hauptspeise darstellen. Und schmecken tut es auch noch. Da kenne ich Leute, die Glauben doch tatsächlich, dass ganz Amerika ein McDonald ist. Schade das diese Leute nie drüben waren. Nicht nur die legendären Steaks wie sie in Charly´s Steakhouse oder Outback Einzeln oder in Gruppen vorkommen, auch verschiedene italienische Restaurants wie z.B. der Olive Garden, welcher für uns immer ein Inbegriff der sensationellen Refilled-Salate war, so hatten wir noch ein ganz spezielles Haus in Leesburg, in dem die weltbesten Chicken Wings aufgetischt wurden. Diese gibt es in 3 Stufen, den Milden, den Medium´s und in nuklearer Ausführung. Die Letztere macht ein wenig durstig. Und für Notfälle hatten Philip und Martin zwischendurch immer wieder etwas gefunden um ein erstes Magenzwicken zu beseitigen. Aber bevor ihr in den Restaurants zugreift, erkundigt euch zuerst beim Campbesitzer wie viel PS das Boot hat!

Ausflüge
Speziell Orlando und seine Umgebung bieten sagenhafte Unternehmungen für die ganze Familie an. Daher ist Orlando auch für nicht Wasserskiläufer ein nicht uninteressanter Ort um Urlaub zu machen. Orlando ist sicherlich durch Disney World bekannt geworden, welches speziell für die ganz Kleinen ein absolutes muss ist. Für die Größeren ist Universal Studio interessanter, in welchen verschiedene Spielfilmkulissen sowie Aufnahmetricks gezeigt werden. Unter anderem werden auch Shows und Fahrsimulatoren angeboten, die man teilweise nicht unbedingt auf vollen Magen ausprobieren sollte. Fans von Wasserrutschen besuchen am besten Wet´n Wild, die haben neue Zentrifugalrutschen installiert, da kann man den Rücken extrem gut massieren. Wer auf Achterbahnen steht hat fast in jedem Park diese Möglichkeit. Wir hatten Heuer den Buschgarden in Tampa (Richtung Westküste) besucht. Dies ist ein Tierpark kombiniert mit einigen Achterbahnen. Eine davon stürzt 60m Tief im freien Fall, ideal um den Magen vor dem nächsten Restaurant zu leeren. Ein weiteres Highlight war für uns der Besuch eines Eishockey Stadium mit ca. 20.000 Sitzplätzen in Tampa. Los Angeles Kings gegen Tampa Lightning, da ging die Post ab und eine Schlägerei war obendrein im Eintrittspreis inbegriffen. Ein ganz besonderes Spektakel war für mich eine Dragster Show. Night of Fire war eine Nachtshow mit Jet Dragster, Funny Cars und Motorräder die Beschleunigungsfahrten absolvierten, indem sie 400m in 6 Sekunden bewältigten. Ein guter Tipp von mir, wer dort filmen oder fotografieren will soll sich Ohrenstöpsel mitnehmen, das erspart das lästige Ohren umklappen speziell das Zweite, wenn ihr mit einer Hand die Kamera haltet. Und zu Guter Letzt könnt ihr mit euren Frauen shoppen gehen, bis euch die Füße abfallen. Einkaufsladen soweit das Auge reicht. Ihr könnt tagelang herumdüsen ohne einen Laden zweimal zu besuchen. Denkt bitte aber an eure Plastikkarte, hoffentlich ist die stark genug. Im Notfall verliert einfach die Karte, es könnte billiger sein! Weitere Bilder auf der Fotogalerie.

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